Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir besucht Mastschweinelieferant der Müller Gruppe

Birkenfeld – Die Müller Gruppe nimmt den Besuch des Bundeslandwirtschaftsministers
Cem Özdemir auf dem Schweinemastbetrieb im bayerischen Affing (Regierungsbezirk
Schwaben) zum Anlass, sich für den Aufbau einer nachhaltigen und CO2-neutralen süd-
deutschen Schweinefleischproduktionskette vom Ferkelerzeuger über den Mäster,
Schlachtbetrieb bis zur heimischen Ladentheke zu positionieren. „Unsere Vision ist es, dass
wir bis 2030 in Baden-Württemberg und Bayern eine flächendeckende klimaneutrale
Schweinefleischproduktion aufbauen können,“ so Geschäftsführer Stefan Müller. „Dies soll
nicht nur unserem heimischen Schweinefleisch ein positives Image verleihen und den
Marktzugang sichern, sondern vor allem auch zukunftsorientierte Impulse für die in den
vergangenen beiden Jahren durch ASP, Corona und aktuell durch die Kostensteigerungen
der Ukrainekrise stark gebeutelten Schweinehalter geben“, so Müller weiter.


Das Ehepaar Ulrike Steger und Matthias Brandmeir, dessen Hof von Minister Özdemir
besucht wurde, liefert an den größten und modernsten Schweineschlachtbetrieb
Süddeutschlands in Ulm (Müller Gruppe). Die Familie hält ihre Schweine aus Überzeugung –
wie viele andere süddeutsche Erzeuger auch – weit über dem gesetzlichen Standard.
Tierwohl und Tiergesundheit sind die besten Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg
und gesellschaftliche Anerkennung.  
Die Familie mästet ihre Schweine unter anderem für die Tierwohlprogramme „Stroh-
schwein“ der EDEKA Südbayern und „Wertschätze“ von Kaufland.  

 

Neben der Diskussion über Tierwohl in konventionellen Schweinebetrieben, staatlichem
Tierwohllabel und baulichen Hemmnissen für zukunftsorientierte Investitionen wurde dem
Minister vom Ehepaar Steger/Brandmeir noch ein Konzeptentwurf für eine regionale und
auch nachhaltige Schweinehaltung übergeben. Entwickelt wurden diese Gedanken unter
anderem von deren Ferkelerzeuger Franz Kratzer in Kühlenthal und dessen Hoftierarzt Dr.
Andreas Palzer, Tierarztpraxis Scheidegg und zugleich Präsidiumsmitglied des
Bundesverbandes praktizierender Tierärzte.

 

Gemeinsam mit Dr. Palzer, dem Veterinäramt Ulm, Landwirten und Erzeugerorganisationen
sowie den Tierschutzbeauftragten der Müller Gruppe wurde vor Jahren der Müller
Tiergesundheitsbonus entwickelt. Mit dem Tiergesundheitsbonus werden von der Müller
Gruppe süddeutsche Schweinemäster mit guter Tiergesundheit belohnt und gleichzeitig
Bewusstsein für die amtlichen Befunde der Schlachttier- und Fleischbeschau als
Managementhilfe zur Verbesserung der Tiergesundheit im Mastbetrieb geschaffen.  

 

Die von der Müller Gruppe mitinitiierte Nachhaltigkeitsstrategie basiert auf den in den
süddeutschen familiengeführten bäuerlichen Schweinehaltungsbetrieben vorhandenen
nutzbaren Futteranbauflächen, kombiniert mit einer technologischen Separierung und
Aufwertung der hofeigenen Gülle zur besseren Nährstoffverfügbarkeit und Humusbildung.
Der Verzicht auf importierte Soja als Futtermittel und der Ersatz dieser durch regionalen
Anbau alternativer eiweißhaltiger Pflanzen und regional verfügbare tierische Eiweiße sind
weitere wichtige Bausteine.  

Neben kurzen Transportwegen und einer modernen, nach den neuesten Tierschutzaspekten
ausgerichteten Anlieferung und Schlachtung in Ulm, wird auch die Absicherung der
tierschutzrelevanten Prozesse über ein Tierschutzmanagementsystem stetig
weiterentwickelt.

Nachhaltiges Schweinefleisch aus Süddeutschland wird in einer geschlossenen Lieferkette
erzeugt und erfüllt genau die Erwartung unserer Gesellschaft und der Politik an ein
zukunftsfähiges Schweinefleisch. Langfristige Lieferverträge sichern die landwirtschaftlichen
Erzeuger auch finanziell ab und geben ihnen eine kalkulierbare wirtschaftliche
Zukunftsperspektive. „Wir sind davon überzeugt hiermit auch das Image von Schweinefleisch
zu verbessern und somit die Nachfrage zu stabilisieren“ so Stefan Müller.  
Ein weiterer Beitrag zur Kreislaufwirtschaft ist, wie bereits in zahlreichen Betrieben
praktiziert, die in der Schweinehaltung anfallende Gülle über eine Biogasanlage zu Strom,
Gas oder Wärme zu veredeln und somit auf der Ackerfläche nicht nur hochwertige
Lebensmittel, sondern auch Energie zu produzieren, was über den vorhandenen
Düngerkreislauf hinaus die CO2-Bilanz weiter optimiert.

 

Zu einem zukunftsorientierten Konzept gehört aber auch eine nachhaltige und faire
Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette. Deshalb ist die Müller Gruppe aktuell in
Gesprächen mit ihren Kunden, vor allem dem Lebensmitteleinzelhandel und süddeutschen Verarbeitern, um innovative Modelle zu entwickeln.

 

„Wir brauchen für unsere „Initiative“, aber nicht nur die Unterstützung der bisher für die
Stabilisierung der süddeutschen Schweinehaltung positiv eingestellten Agrarministerien in
Stuttgart und München, sondern auch alle politischen Ebenen bis hin zum Bund“, so Stefan
Müller. „Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Lieferkette, den Erzeugergemeinschaften
und dem privaten Handel sowie auch unter wissenschaftlicher Begleitung der
Landesanstalten, Hochschulen in Bayern und Baden-Württemberg wollen wir
schnellstmöglich dieses Projekt auf den Weg bringen.“

 

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