Die Müller Gruppe kann die aktuellen Preissenkungen für Fleischprodukte im Lebensmitteleinzelhandel nicht nachvollziehen. In den vergangenen Monaten haben wir gemeinsam mit allen Partnern der Kette für eine gewisse Stabilität am Markt in Süddeutschland gekämpft, um besonders die Erzeugerseite in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen. Diese aktuellen Preissenkungen schüren erneut die nachvollziehbaren Ängste der Erzeuger. Gleichzeitig werben wir seit Jahren gemeinsam mit allen Partnern der Kette für eine größere Wertschätzung von landwirtschaftlich erzeugten regionalen Lebensmitteln.
Signale, die durch die aktuelle Situation an den Verbraucher gesendet werden, sind kontraproduktiv und werfen potentiell die Frage auf, warum ein hochwertiges Produkt jetzt auf einmal günstiger angeboten wird.
Zusätzlich stehen wir vor der Situation, dass die Rinder- und Schweinepreise gestiegen sind und wir mittelfristig mit stabilen oder tendenziell steigenden Preisen rechnen. Außerdem sehen wir mit Sorge, dass die Lebensmittelproduktion in Europa in diesem Jahr durch Dürren stark beeinträchtigt werden könnte. Dieses Szenario zeichnet sich bereits jetzt in vielen Regionen Europas ab. Auch das wird Auswirkungen auf die Versorgung mit land-wirtschaftlichen Produkten haben.
Bei allem Verständnis für die angespannte finanzielle Situation in vielen Privathaushalten, appellieren wir auch an die moralische Verantwortung des Handels und der Verbraucher, sich nun nicht ausschließlich vom Preis leiten zu lassen und die Leistung der regionalen Landwirtschaft auch zu honorieren.